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Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg-Hof bzw. Nürnberg-Cheb

Dienstag, 20. August 2013 | Autor:

Der Verkehr wird allgemein immer mehr, die Strassen sind voll. Darum sollten so viel Passagiere und Güter wie möglich auf die Schiene verlagert werden. Doch dazu müsste das Schienennetz ausgebaut werden, um gegenüber der Strasse konkurrenzfähig zu sein.

Dass das nicht so gehandhabt wird, sieht man sehr gut an Frankens Verbindung in die neuen Bundesländer und Tschechien. Die Autobahnen sind inzwischen perfekt ausgebaut um den wachsenden Verkehr fließen zu lassen: Die A6 Richtung Prag und die A9 Richtung Berlin. Nur die Schienenverbindung ist im gleichen Zeitraum entschieden zu kurz gekommen!

Verbindung Nürnberg-Hof-Dresden oder Nürnberg-Cheb-Prag

Nach der Wiedervereinigung wurden entsprechende Ausbaumaßnahmen beschlossen. Die für die Strassen ist wie oben erwähnt nahezu abgeschlossen. Für die Schiene wurde es jedes Jahr nach hinten verschoben, sodass wir nun eine Situation haben, dass diese Verbindung bereits heute nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann.

Denn der Freistaat Sachsen ist seinen Verpflichtungen nachgekommen und hat bis Ende 2013 die Franken-Sachsen-Magistrale mit Fahrdraht versehen. Ebenso ist Tschechien auch im Plan was die Elektrifizierung Prag-Cheb (Eger) anbelangt. Nur auf der bayerischen Seite bewegt sich nichts:

“Der Freistaat Sachsen beteiligt sich mit 8,9 Millionen Euro an der Elektrifizierung, die für die 74 Kilometer zwischen Reichenbach und Hof insgesamt 120 Millionen Euro kostet. Für die Elektrifizierung auf bayerischer Seite gibt es noch keinen Plan, Bund und Bahn streiten sich über die Streckenführung. Zur Wahl stehen die topografisch einfachere Strecke nach Regensburg und die tunnelreiche Verbindung nach Nürnberg. Ab Ende 2013 verschiebt sich zunächst der Lokwechselbahnhof vom vogtländischen Reichenbach nach Hof, wo die Güterzüge weiterhin zeitaufwendig zwischen Elektro- und Dieseltraktion wechseln.” (Quelle MDR)

Nun wissen wir alle, wie lange die Wiedervereinigung her ist, und Bayern hält weiterhin am Diesel fest!

Situation heute

Nun ist es also inzwischen so, das wichtige Verbindungen, wie z.B. der Franken-Sachsen-Express, trotz einer vergleichbar hohen Auslastung unrentabel werden und wohl bald eingestellt werden.

“Schon im ersten Betriebsjahr nutzten 1,4 Millionen Reisende den neuen „Franken–Sachsen-Express“, fast 20 Prozent mehr als 2006 auf der Strecke unterwegs waren. Und auch heute liegt die Auslastung „bei knapp über 40 Prozent“, wie die DB auf Anfrage mitteilt. Das ist ein guter Wert: In der Regel sind in Regionalzügen nur 20 bis 30 Prozent der Sitzplätze belegt.” (Quelle Nürnberger Nachrichten)”

Ebenso verhält es sich bei Güterzügen, die schon teilweise an Nürnberg vorbeigeführt werden – und somit auch vorbei an Rangierbahnhof und Güterverkehrszentrum im Hafen in Nürnberg. Hält diese Entwicklung an, sind wieder einmal Arbeitsplätze in Franken bedroht. Ganz zu schweigen davon, dass Oberfranken immer mehr von internationalen Verkehrsströmen abgehängt wird.

Probleme beim Ausbau

Mal abgesehen davon, dass man die finanziellen Mittel lieber im Süden Bayerns verbauen möchte, stellt das Pegnitztal ein “Hindernis” für den Ausbau dar. Auf “knapp 17 km Bahnstrecke befinden sich 18 Brücken und 7 Tunnel” oder anders ausgedrückt “23 Pegnitzbrücken zwischen Neuhaus und Nürnberg” deren Erbauung aus den 1920er Jahren stammt. Diese “Verbindungskonstruktionen” müssten alle mit Fahrdraht nachgerüstet werden, was teilweise hieße, dass bei Tunneln tiefer geschürft und das Brückenniveau abgesenkt werden müsste. Leider haben sich in den vergangenen hundert Jahren auch die Bedingungen für Brücken verändert, sodass die bestehenden Brücken nicht einfach etwas tiefer wieder verbaut werden dürften. Außerdem sind diese Stahlbrücken (“Flussstahl”) inzwischen aber derart marode, dass sie aus Sicherheitsgründen ausgetauscht werden müssen.

Fachwerkbrücken im Pegnitztal

Fachwerk-Brücke im Pegnitz-Tal in FrankenEisenbahnkennern ist das Pegnitztal bei Eschenbach und Vorra bis Neuhaus ein Begriff, da in dieser herrlichen Landschaft mit den engen Tälern die sich schlängelnde Pegnitz immer wieder von rustikalen Fachwerkbrücken überquert wird. Als 1985 die Bahn 150 Jahre alt wurde und regelmäßig Dampflokomotiven auf diesen Strecken verkehrten, waren diese Brücken mit den “dampfenden Rössern” wohl eines der häufigsten Fotomotive in dieser Zeit. Auch ich war als kleiner Junge oftmals mit vor Ort.

Die Bürgerinitiative “Eisenbahnbrücken Pegnitztal” kämpft für den Erhalt bzw. die Instandsetzung dieser Brücken. Sie fordern, dass die Deutsche Bahn die Eisenbahnstrecke durch das obere  Pegnitztal dauerhaft betriebssicher erhalte und weiterentwickle, damit die Strecke auch den modernen Anforderungen des Eisenbahnverkehrs genüge. Die denkmalgeschützten eisernen Brücken sollten rechtzeitig durch eine sachgerechte Renovierung mit modernen Methoden nachhaltig saniert werden.

Nun, möglich wäre das. Und wenn diese Brücken zum Beispiel vor Schloß Neuschwanstein stehen würden, dann wäre das wohl schon längst umgesetzt worden. Doch leider haben wir eben hier in Franken zu viele Politiker, die an der Isar Karriere machen wollen, anstatt sich für ihre Wähler einzusetzen.

Welches Ziel hat die Bahn?

Die Bahn hat das Ziel möglichst Kosten zu sparen. Eine Instandsetzung ist kompliziert und zeitaufwändig, ein Versehen der bestehenden Bauten mit Fahrdraht ebenso. Ein Neubau kommt für die Bahn da schon billiger, da sie zudem viel leichter auf Sicherheitsvorschriften reagieren könnte.

Doch es gibt auch noch eine Besonderheit in dieser Situation: Werden diese Brücken eines Tages als derart baufällig eingestuft, dass ein ordentlicher Zugbetrieb nicht gewährleistet werden kann, greift eine Art “Notfallgesetz”, das der Bahn erlaubt schnell und ohne lange Genehmigungsverfahren zu bauen.

Was wird die Bahn also tun?

Finanzierung

Da wir schon über Kosten gesprochen haben, bleibt natürlich die Frage nach der Finanzierung. Ein Projekt der Wiedervereinigung, da sollten doch genügend Mittel vorhanden sein, sollte man meinen:

 “Die (Mittel) hat kürzlich Verkehrsminister Peter Ramsauer auch zugesagt. Wann das knapp 500 Millionen Euro teure Vorhaben umgesetzt wird, sagt er jedoch nicht. Kein Wunder. Seit 1985 irrlichtert das Projekt schon durch die Planungen. Aktuell ist es laut Verkehrsministerium „in den Entwurf des Investitionsrahmenplans bis015 in die Kategorie D eingestuft“. Das bedeutet, wonach es klingt: So ziemlich alles andere ist wichtiger”. (Quelle Nürnberger Nachrichten)

Was fordern nun DIE FRANKEN?

An dieser Situation setzt die Partei für Franken nun an und fordert den Freistaat Bayern auf, die Kosten für den Ausbau dem Bund vorzufinanzieren, so wie es der Freistaat auch bei der Strecke München-Lindau getan hat!

Dadurch könnte der Ausbau sofort begonnen werden und würde die Menschen im Pegnitztal nicht unnötig länger als unbedingt nötig in der Erreichbarkeit einschränken. Denn derzeit ist geplant in einem Bauvorgang die Brücken zu ersetzen und ein paar Jahre (viel) später die Nachrüstung mit dem Fahrdraht durchzuführen. Beides könnte in einem Vorgang durchgeführt werden.

Eine Instandsetzung der Fachwerkbrücken erscheint heute zwar unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich. Immerhin wurde in Sachsen ja die architektonisch reizvolle Göltzschtalbrücke Ende 2011 ebenfalls elektrifiziert. Offenbar hat sich hier die amtsführende Politik wohl darum gekümmert.

S-Bahn durch Elektrifizierung

Oberfranken bliebe am Fernverkehrsnetz angebunden und die Güterverkehrseinrichtungen im Großraum Nürnberg blieben am Netz. Der wichtigste Punkt für den Bürger vor Ort ist aber, dass auf der Strecke “rechts der Pegnitz” S-Bahn-Betrieb eingerichtet werden kann. Der eingleisige Arm der “Schnaittachtalbahn” von Neunkirchen am Sand nach Simmelsdorf-Hüttenbach würde ebenfalls ins S-Bahn-Netz von Nürnberg eingebunden werden, was durch den erhöhten Takt das gesamte Gebiet unterhalb der Veste Rothenberg aufwerten dürfte.

Für die Gegend um Hersbruck muss auch nicht unbedingt in der drittgrößten Stadt des Landkreises Nürnberger Land Schluss sein. Vergleichbar mit der S1, die inzwischen bis nach Hartmannshof fährt, könnte die S-Bahn “rechts” bis nach Eschenbach oder gar Neuhaus fahren. Berufspendler und Schüler aus dieser Gegend würden es danken – und die entlasteten Strassen auch!

Fazit

Infrastrukturmaßnahmen werden in Franken gerne so lange verweigert, bis die Nutzung zurück geht und man eines Tages davon sprechen kann, dass sich eine Investition nicht rentieren würde. Außer in Oberbayern wird das fast überall so praktiziert in Bayern. Doch noch ist es nicht zu spät.

Der Bürger hat Macht! Die größte Macht auf dem Wahlzettel!

Und das Beste zum Schluß: Diese Maßnahmen sind ja eigentlich schon “beschlossene Sache”! Sie werden nur immer nach hinten verschoben!

Weitere Infos:

(Quellenangaben teilweise hinter den jeweiligen Begriffen im Text verlinkt)

Thema:  | 12 Kommentare

Kandidat für die Landtagswahl 2013 in Bayern

Samstag, 3. August 2013 | Autor:

Als Wähler war ich immer darauf bedacht, dass meine Stimme, die ich abgebe, auch für mein Frankenland zählt. Doch leider war das nur sehr selten möglich, da die meisten Kandidaten München unterstellt waren. Eine wirklich fränkische Option gab es hier nie. Umso besser, dass es nicht nur endlich diese Möglichkeit gibt, sondern auch dass ich diesen Weg vertreten darf!

Als Mitglied des “Arbeitskreises zur Gründung einer Partei für Franken” war ich von Anfang an dabei und konnte die Gemeinschaft zur Parteigründung begleiten. Seither fungiere ich als Stellvertretender Landesvorstand sowie Leiter des Arbeitskreises “Neue Medien”. Auch im Kreisverband Nürnberger Land bin ich als Beisitzer aktiv und wurde dort von den Mitgliedern zum Direktkandidaten für die Landtagswahl gewählt.

Mein Hauptaugenmerk für die politische Arbeit möchte ich auf die Infrastruktur der Region, der Energiewende in Franken und natürlich auf eine allgemeine Weiterentwicklung des Frankenlands richten.

Dringendstes Anliegen hier im Nürnberger Land ist für mich die Elektrifizierung der Bahnstrecke Nürnberg-Hof, bei uns besser bekannt als „Lauf rechts“. Seit der Wiedervereinigung gehört es zu den genehmigten Projekten, wurde aber immer zu Gunsten anderer Vorhaben nach hinten geschoben, obwohl wegen Baufälligkeit der Brücken ohnehin gebaut werden muss. Hier muss der Freistaat der Bund vorfinanzieren, so wie er es bei der Strecke München-Lindau auch getan hat!
Eine Elektrifizierung hätte eine Anbindung des Gebietes „rechts der Pegnitz“ sowie des Schnaittachtals und sogar des Pegnitztals an das Nürnberger S-Bahn-Netz zur Folge. Für Oberfranken ist dieser Ausbau besonders wichtig, damit diese Region nicht noch weiter „abgehängt“ wird. Zu guter Letzt ist elektrischer Fahrbetrieb einfach umweltfreundlicher als Dieselbetrieb.

Womit wir bei der Energiewende wären. Ich bin absolut überzeugt von der Energiewende und kann im Zuge der Umstellungen und Baumaßnahmen höhere Energie-Preise durchaus akzeptieren. Doch leider wird man den Eindruck nicht los, dass die Energie-Riesen hier versuchen eine dezentrale Energieversorgung zu torpedieren. Die geplanten „Monster-Trassen“ (HGÜs) quer durch Deutschland, dienen nur dazu, nach wie vor mit zentraler Energieerzeugung wie z.B. Offshore-Anlagen Geld zu verdienen – Bürgerkraftwerke und Windräder (wie z.B. in Offenhausen) werden hingegen ignoriert. Zumal durch Investitionen von Privatleuten, die sich z.B. Solarzellen aufs Dach legen (in 2011 über 7,3 Gigawatt Leistung), ohnehin immer mehr Strom regional produziert wird (heutzutage wird ja immer noch Strom exportiert). Spätestens wenn diese dann in 2022 fertiggestellt sind, werden diese Ferntrassen wohl überflüssig und dürften als Investitionsruinen unser Frankenland „verschandeln“. Die geplanten Kosten in Höhe von rund 20 Mrd. Euro, die auf die Netzgebühren umgelegt werden, sollten besser investiert werden.

Ein Franken: Da Franken leider immer wieder von München gegeneinander ausgespielt wird, wird es Zeit endlich mit einer gemeinsamen Stimme zu sprechen. Eine Zusammenlegung der 3 Regierungsbezirke wäre hier nötig und würde Kosten sparen.

Metropolflughafen Nürnberg: Wir von der Partei für Franken sind der Auffassung, dass jede Metropolregion einen eigenen Flughafen braucht. So muss auch hier der Freistaat Bayern den Airport in Nürnberg genauso fördern, wie er das für den Münchner tut: Statt den Bürgerentscheid von 2012 zu missachten und trotzdem eine 3. Startbahn ins Erdinger Moos zu stellen, muss ein zukunftsfähiges Konzept für den Flughafen im Knoblauchsland erstellt werden.

Natürlich gibt es noch viele weitere Themen, die wir hoffen mit Ihrer Stimme nach der Landtags- und Bezirkstagswahl 2013 angehen zu können.

Partei für Franken – DIE FRANKEN! Die einzige echte Alternative zur bayerischen Politik!

Für weitere Informationen kontaktieren Sie uns bitte.

Andreas Brandl, 39 alt, verheiratet und 2 Kinder. Aufgewachsen in Rückerdorf, heute in Lauf lebend arbeite ich als EDV-Supporter bei einem fränkischen Softwarehersteller.

Die „Partei für Franken – DIE FRANKEN“ ist eine bürgerliche Volkspartei, die 2009 in Bamberg gegründet wurde und seit 2010 beim Bundeswahlleiter gelistet wird. In Ober-, Mittel- und Unterfranken befinden sich inzwischen Bezirksverbände, sowie auch die ersten Kreisverbände. Die Partei hat derzeit 250 Mitglieder.
„Die Franken“ legen das Hauptaugenmerk auf die Belange Frankens und werden 2013 zur Landtagswahl in Bayern, sowie 2014 zur Kommunalwahl und zur Europawahl antreten.
Die Partei ist Mitglied in der Allianz gegen Rechtsextremismus in der Metropolregion Nürnberg.

Thema: Allgemein, Computer, Wahlthema | Ein Kommentar